TPS bei Parkinson: Umfrage zeigt ermutigende Ergebnisse aus Kliniken und Praxen
Wissenschaftliche Studien untermauern Erfahrungen in der täglichen Praxis
Die Transkranielle Pulsstimulation (TPS) gewinnt zunehmend an Bedeutung in der Behandlung von Alzheimer-Demenz. Als eine ambulante, für Patienten – wie auch in Studien belegt – bestens verträgliche und sichere Therapieoption, die ergänzend zur medikamentösen Behandlung genutzt wird, haben bereits über 10.000 Betroffene in allen Krankheitsstadien von der TPS profitieren können. Wissenschaftler und Kollegen weltweit berichten, dass die sanfte Stoßwellen-Therapie TPS in vielen Fällen den Krankheitsverlauf verlangsamen oder sogar stoppen kann. Häufig kann sie auch die Symptome reduzieren und den Patienten und damit ihren Familien so eine erheblich verbesserte Lebensqualität bieten.
Diese Erkenntnisse sind inzwischen weit verbreitet und werden durch immer mehr Studien und Untersuchungen bestätigt. Aber kann die Transkranielle Pulsstimulation (TPS) auch Menschen mit Parkinson-Krankheit helfen? Diese Frage ist bereits seit vielen Jahren Gegenstand der wissenschaftlichen Forschung. Denn Parkinson-Patienten werden bereits im klinischen Rahmen seit mehr als 12 Jahren mit der TPS behandelt und ihr Langzeitverlauf bis heute ist bestens dokumentiert. Darüber hinaus belegen jetzt auch erste klinische Studien die potentielle Wirksamkeit der TPS bei Parkinson.
Morbus Parkinson – Medikation ist häufig mit verschiedenen Nebenwirkungen verbunden
Parkinson, die nach Alzheimer am häufigsten auftretende neurodegenerative Krankheit, ist durch den Verlust von Nervenzellen in der ‚Substantia Nigra‘, einer Struktur des Hirnstamms, gekennzeichnet, was zu einem Dopaminmangel führt. Die genauen Ursachen dieses Zelluntergangs sind bis dato nicht vollständig erforscht.
Auch für Parkinson gibt es noch keine Heilung. Medikamentöse Therapieansätze sollen die Krankheit kontrollieren, wobei die meisten Medikamente mit der Zeit an Wirkung nachlassen können. Hinzu kommen für viele Patient:innen, je nach Art der Medikation, unterschiedliche Nebenwirkungen hinzu, wie etwa Übelkeit, Schwindel, Verwirrtheit und Halluzinationen. Auch können sie kognitive Nebenwirkungen wie Gedächtnisprobleme, Verwirrtheit und Halluzinationen verursachen, insbesondere bei älteren Patient:innen.
Wenn Medikamente schließlich nicht mehr ausreichen, kann ein sogenannter Hirnschrittmacher eingesetzt werden. Durch eine chirurgische Operation ins Gehirn platzierte Elektroden stimulieren oder unterdrücken spezifische Hirnregionen, wodurch Symptome gelindert werden sollen.
Transkranielle Pulsstimulation bei Parkinson: Schon heute in Kliniken und Praxen verfügbar
Ein operativer Eingriff bzw. ein stationärer Aufenthalt ist für Parkinson-Patient:innen, die mit der Transkraniellen Pulsstimulation behandelt werden, freilich nicht mehr nötig. Und schon heute kommt die TPS zahlreichen Betroffenen zugute.
Zwar ist sie aktuell bei Parkinson noch eine sog. „Off-label“-Therapie, was bedeutet, dass eine zugelassene Therapie bereits außerhalb der bisher genehmigten Anwendungen genutzt wird. Dies gilt, wenn die wissenschaftlichen Erkenntnisse und die klinische Erfahrung ein Nutzen bei einer weiteren Indikation für die Patient:innen zugrunde gelegt werden kann. „Off-label“ wird in der Medizin, auch bei Medikamenten, häufig angewendet, wenn es keine andere effektive Behandlung gibt oder eine Standardtherapie versagt hat.
Transkranielle Pulsstimulation bei Parkinson: Seit vielen Jahren im Fokus klinischer Forschung
Die Transkranielle Pulsstimulation (TPS) ist seit vielen Jahren Gegenstand der wissenschaftlichen Untersuchung in Bezug auf ihr therapeutisches Potenzial für Patient:innen mit Parkinson-Erkrankung und kann heute auf eine sehr gute Datenlage blicken. In vielen Kliniken, medizinischen Einrichtungen und Praxen findet sie daher längst Anwendung bei Morbus Parkinson.
In der klinischen Forschung sind neben laufenden Studien z. B. die umfangreichen Arbeiten von Dr. med. Lohse-Busch zu nennen. Der Mitentwickler der Transkraniellen Pulsstimulation kann auf viele Jahre langzeitbeobachtender Erfahrungen bei Parkinson-Patient:innen zurückblicken
Nach Beobachtung der Patient:innen hat sich der Gesamt-Score der UPDRS (Unified Parkinson’s Disease Rating Scale) durchschnittlich um 44 Prozent und der Motorik-Score um 52 Prozent verbessert, jeweils drei Monate nach der TPS-Ersttherapie. Die Ergebnisse blieben mit leichten Schwankungen über Jahre stabil, wobei keine Nebenwirkungen zu verzeichnen waren!
Aktuelle Umfrage unter TPS-Experten: TPS-Therapie additive Behandlungsoption bei Parkinson
Eine jetzt von Dr. med. Henning Lohse-Busch durchgeführte Umfrage unter medizinischen Fachleuten unterstreicht deutlich den therapeutischen Nutzen der ambulanten TPS-Therapie bei Parkinson im Praxisalltag.
In der aktuellen Umfrage, an der 11 Kliniken und TPS-Zentren teilgenommen haben, wurden insgesamt 39 Patient:innen erfasst. Bemerkenswerterweise konnten besonders Betroffene mit mittelgradigen bis schweren Stadien der Krankheit erhebliche Vorteile aus der Transkraniellen Pulsstimulation ziehen.
In der Gesamtauswertung zeigt die TPS nach den Testergebnissen eine Wirksamkeit bei 80 Prozent der Parkinsonpatienten.
Sehr starke und starke Verbesserungen auch bei mittelgradigem und schwerem Parkinson
Die Umfrageergebnisse zeigen deutliche Verbesserungen in Symptomatik und Allgemeinzustand für die meisten der behandelten Patient:innen. Bei sechs Betroffenen wurden sehr starke Verbesserungen festgestellt, während 18 Patient:innen starke Verbesserungen aufwiesen, darunter 11 mit mittelschwerem Parkinson und fünf mit schwerem Parkinson. Gute Verbesserungen wurden bei sieben Patient:innen dokumentiert.
Bei sechs der insgesamt 39 genannten Fälle waren keine Veränderungen erkennbar. Auch schritt bei zwei Patienten trotz der Behandlung der Krankheitsverlauf weiter fort. Dieses Ergebnis unterstreicht die individuelle Variabilität in der Behandlungsreaktion und die fortwährende Notwendigkeit für weiterführende Forschung in diesem Bereich.
Wie zu erwarten, wurden während und nach der Behandlung mit der TPS keine nennenswerten Nebenwirkungen festgestellt. Zusammenfassend konnten 31 der 39 Parkinson-Patient:innen – das entspricht etwa 80 Prozent – von der TPS in unterschiedlichem Ausmaß profitieren. Dieses erfreuliche Ergebnis ist konsistent mit den Resultaten vieler TPS-Untersuchungen, Studien und Behandlungsergebnissen bei Alzheimer-Demenz in der klinischen Praxis.
TPS bei Parkinson: Neurostimulation als wirksame Therapieoption
„Diese nicht repräsentative Umfrage zur TPS im Einsatz bei der Parkinson-Symptomatik zeigt ausgesprochen positive Ergebnisse, die es dringend weiter zu verfolgen gilt,“ bewertet Dr. Lohse-Busch die anonymisierte Auswertung seiner Umfrage.
Dass Neurostimulationsverfahren wie die Transkranielle Pulsstimulation (TPS) eine ganze Reihe neuer Möglichkeiten der Behandlung neurodegenerativer Erkrankungen bereitstellen und in der Zukunft ein fester Bestandteil der Therapie werden, darüber sind sich die Fachwelt und die großen neurologischen Gesellschaften längt einig. Allerdings bleibt es wohl noch eine Frage der Zeit, bis sich dieses Wissen auch im Bewusstsein der allgemeinen Öffentlichkeit verankern wird.