Die Transkranielle Pulsstimulation ist eine weitere innovative und bzgl. ihrer vielfältigen Wirkweise auch konsequente Entwicklung aus dem Bereich der Stoßwellen-Medizin. An medizinischen Einsatzmöglichkeiten von Stoßwellen wird seit den 1940er Jahren geforscht. Denn die energiereichen Schallwellen, wie Stoßwellen im Alltag auch genannt werden, können das Verhalten von Körperzellen auf vielfältige Weise beeinflussen.
Je nach Intensität ihrer Energie werden sie im hochenergetischen Bereich seit den 1980er Jahren zur Nierensteinzertrümmerung genutzt und sind hierbei heute medizinischer Standard. Auch in der Orthopädie haben sie bekannterweise ihren festen Platz und werden auch, weit weniger bekannt, in der Kardiologie, der Urologie, der Dermatologie und anderen medizinischen Disziplinen eingesetzt.
Dass sie ihren Weg mittlerweile auch in die Behandlung neurodegenerativer Erkrankungen gefunden haben, ist nur logisch und eben konsequent, denn: Unsere Zellen agieren und kommunizieren sowohl auf biochemische (hier setzen Medikamente an) als auch auf elektrische Weise, d. h. man kann Zellen des menschlichen (und natürlich auch des tierischen) Organismus aktivierend, regulierend und regenerierend mit Schall-Impulsen unterstützen.
Dass wir heute Menschen mit Alzheimer-Demenz – und in der Zukunft sicher auch andere neurologische Erkrankungen – mit der Transkraniellen Pulsstimulation behandeln können, ist vor allem einem Arzt zu verdanken, dessen Pionierarbeit und Entwicklung der Transkraniellen Pulsstimulation nicht genug gewürdigt werden kann: Dr. med. Henning Lohse-Busch, Facharzt für physikalische und rehabilitative Medizin. Er war es, der bereits Anfang der 1990er Jahre das Potenzial extrakorporaler Stoßwellen für die neurologische Rehabilitation erkannte und unter klinischen Bedingungen mit faszinierenden Ergebnissen Patient:innen im Wachkoma, mit inkompletter Querschnittslähmung und spastischen Bewegungsstörungen behandelte. Analog zur Weiterentwicklung der technischen Module zum Einsatz niedrigenergetischer Stoßwellen zur Therapie am bzw. im Gehirn kamen ab 2012 Alzheimer- und Parkinson-Patient:innen hinzu.
Multizentrische klinische Studien unter der Leitung von Dr. med. Lohse-Busch und Prof. Dr. med. Roland Beisteiner, Leiter der Fakultät für Neurologie an der Medizinischen Universität Wien, die ab dem Jahr 2014 realisiert wurden, führten schließlich im August 2018 zur CE-Zulassung der Transkraniellen Pulsstimulation.
Doch bis erste Kliniken und Praxen, darunter auch als einer der ersten Anwender Prof. Dr. med. Musa Citak mit der Transkraniellen Pulsstimulation ambulant zu arbeiten begannen, vergingen noch zwei weitere Jahre an Vorbereitungszeit. Zwischenzeitlich expandiert die Transkranielle Pulsstimulation allerdings zu Recht dank ihrer guten Erfolge sehr schnell, wobei Prof. Dr. med. Musa Citak zu den führenden Anwendern mit der umfangreichsten Expertise in der praktischen Anwendung gezählt werden darf.
Hinweis:
Wissenschaft und Forschung arbeiten intensiv und umfangreich an Studien und Untersuchungen zur Transkraniellen Pulsstimulation – nicht nur in Bezug auf Alzheimer und Demenz, sondern auch zu vielen anderen neurodegenerativen Erkrankungen. Nahezu monatlich werden mittlerweile klinische Arbeiten publiziert, die die Evidenz der TPS immer klarer bestätigen. Auf dem ersten deutschsprachigen Informationsportal zur Neurostimulation „Alzheimer Science“ finden Sie ab sofort stets aktuell alle wissenschaftlichen Neuigkeiten zur TPS und verwandte Themenbereiche:
Die Stoßwellen- bzw. Schallwellen sind extrem kurz und niedrigenergetische Impulse, die nicht-invasiv, also transkraniell (dies heißt „durch die Schädeldecke hindurch“) in das Gehirn abgegeben werden. Bei der Transkraniellen Pulsstimulation werden nur niedrigenergetische Stoßwellen eingesetzt. Diese Energien sind so gering, dass es zu keinerlei Gewebeerwärmung im Gehirn kommt und das Aktionspotential der Stoßwellen rein aktivierender und regenerierender Natur ist.
Mit dieser Stoßwellen-Methode ist es im Gegensatz zu anderen physikalischen Verfahren erstmals möglich, diese aktivierenden Impulse bis zu acht Zentimeter tief zielgenau in alle Gehirnregionen hineinzuapplizieren.
Die TPS-Therapie zeigt in Wissenschaft und Praxis ermutigende Daten
Die bislang veröffentlichten Studien zur Transkraniellen Pulsstimulation (TPS) – mittlerweile sind es rund 21 Studien und Anwendungsbeobachtungen, weitere 15 Studien sind aktuell an renommierten Universitäten weltweit in Arbeit – belegen, was in Kliniken und Praxen seit rund drei Jahren beobachtet wird: Die Stoßwellen der TPS können bewirken, dass das Gedächtnisnetzwerk angetrieben werden und die Gedächtnisleistung steigen kann. Es kann auch zu verbesserter körperlicher Aktivität kommen, zudem wurden sowohl klinisch als auch in der Praxis Stimmungsverbesserungen und eine Reduzierung von Ängsten dokumentiert. Dies mit einer Therapie erreichen zu können, könnte ein tatsächlicher Meilenstein bzgl. der Behandlungsmöglichkeiten von Alzheimer-Demenz und hoffentlich bald auch vieler anderer neurodegenerativer Erkrankungen sein, auch wenn natürlich noch sehr viel wissenschaftliche Arbeit vonnöten ist, um diese Resultate und Beobachtungen einer anerkannten wissenschaftlichen Evidenz zuzuführen.
Die hier vorgestellte Behandlungs-Option ist eine rein symptomatische Therapie. Darunter versteht man ärztliche Maßnahmen, die sich auf die Behandlung bestehender Symptome einer Erkrankung und nicht auf die Behandlung der zugrunde liegenden Ursachen (Ätiologie) beziehen.
Bei der von uns angewandten Behandlungsmethode zur additiven Therapie der Alzheimer-Demenz-Krankheit handelt es sich um ein Verfahren aus dem Bereich der Stoßwellen-Therapien, die zum Teil wissenschaftlich anerkannt und teils noch nicht wissenschaftlich anerkannt sind. Alle Angaben über Eigenschaften und Wirkungen beruhen auf jüngster klinischer Forschung und Studien sowie den eigenen Erkenntnissen und Erfahrungen innerhalb der Therapiemethode in unseren Praxen. Ein Erfolg der Therapie kann nicht gewährleistet werden. Übrigens gut zu wissen: Dies gilt für jede andere Therapie, auch wenn sie wissenschaftlich anerkannt ist, ebenfalls.