Alzheimer-Forschung: Kein wirksames Medikament in Sicht
28. November 2022
Gantenerumab - Roche - Alzheimer gescheitert - Medikament versagt - TPS-Therapie

Alzheimer-Forschung: Kein wirksames Medikament in Sicht

Auch Antikörper Gantenerumab kann Alzheimer-Krankheit nicht aufhalten

Ein weiteres Mal wurden nun die Hoffnungen von Millionen Betroffenen weltweit enttäuscht: Ein Medikament zur Behandlung der Alzheimer-Krankheit ist weiterhin nicht in Sicht. Auch der Anti-Körper Gantenerumab der Firma Roche und deren Partner Morphosys scheiterte jetzt endgültig in den Studien – ebenso wie all die anderen Antikörper-Wirkstoffe in den vergangenen 20 Jahren.

Die Behandlung mit Gantenerumab führte bei den betroffenen Patienten entgegen den Erwartungen weder zu einer Verlangsamung der Krankheit noch zu einer nennenswerten Verringerung der Beta-Amyloid-Belastung, der für Alzheimer-Demenz typischen Ablagerungen im Gehirn. Dies teilte das Unternehmen Roche jetzt mit.

Gantenerumab war schon früher gescheitert – dennoch hielt der Sponsor Roche am Wirkstoff fest

Bereits 2014 war eine erste Phase III-Studie mit Gantenerumab bei Patient:innen im Frühstadium der Alzheimer-Demenz (Prädemenz) wegen schlechter Ergebnisse abgebrochen worden. Doch Roche, der Sponsor des Zulassungsprogramms, hatte 2017 angekündigt, weiterhin an Gantenerumab festzuhalten. Im Sommer 2018 wurde die Aufnahme der ersten Patient:innen in eine neue Phase III-Studie verkündet, mit der Roche und Partner Morphosys einen neuerlichen Anlauf wagten. Doch die Studien haben den primären Endpunkt nicht erreicht: Auch dieser Antikörper kann weder die Krankheit im Frühstadium aufhalten noch die Amyloid-Plaques bekämpfen.

Gantenerumab sollte, wie andere Antikörper auch, auf der Grundlage einer passiven Immunisierung wirken und sich gegen die Beta-Amyloid-Ablagerungen im Gehirn richten.  Mit diesen Eiweißen bringt man die Zerstörung der Nervenzellen in Verbindung.

Studienlage zur Transkraniellen Pulsstimulation entwickelt sich hingegen positiv weiter

Währenddessen entwickelt sich die Studienlage zur Transkraniellen Pulsstimulation positiv weiter. Auch hier dauert es jedoch, genau wie in der Pharma-Forschung, eben Jahre, bis alle Wirkmodelle der TPS in Studien nochmals belegt und entsprechende Daten publiziert werden können. Die nächsten Publikationen zur TPS sind in den kommenden Wochen zu erwarten.

Quellen u. a.:

https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Gantenerumab-bei-frueher-Alzheimer-Primaere-Endpunkte-nicht-erreicht-434148.html
https://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/detail/pharmazie/roche-gantenerumab-kann-nicht-ueberzeugen/

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